Im Laufe der ersten Lebensjahre muss die Verarbeitung von optischer Information, welche von der Netzhaut in die Bereiche des Gehirns geleitet wird, erst erlernt werden. Wenn durch eine Schielstellung eines Auges oder durch eine unterschiedliche Brechkraft der beiden Augen kein einheitliches Bild gebildet werden kann, wird das störende Signal vom Gehirn ausgeblendet, das Auge wird abgestellt.
Obwohl das Auge voll ausgebildet ist, kann es die Lichtinformation nicht verarbeiten und nimmt es am Sehen weniger teil. Dieser Lernprozess ist erst bei der Einschulung abgeschlossen. Wird dieser Zeitraum verpasst, weil ein Schielen nicht erkannt wird, oder ein Sehfehler nicht entsprechend korrigiert wird, ist das Auge schwachsichtig. Es handelt sich also nicht um einen optischen Fehler des Auges, sondern eher um ein "Software Problem".
Schwachsichtigkeit lässt sich daher optisch nicht korrigieren, Brille, Kontaktlinse und Operation helfen nicht.